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Umgeben von Laternen

Nach dem ersten Abend und dem ersten Tag in Hanoi wagen wir uns auf einen sogenannten Sleeper Bus, der uns 16 Stunden Richtung Süden fahren soll - nach Hoi An. Solche Cars sind meist verziert mit Attributen wie "Luxus-Bus", "VIP-Reise" oder "Queen-Travel"; Bezeichnungen, die uns in Vietnam noch öfter begegnen sollten, und über die wir mit der Zeit lernen würden, dass sie nicht besonders vertrauenswürdig sind - zumindest nicht, was Komfort angeht.

Trotz der ziemlich tief verstellbaren Lehnen ist es mit dem Schlafen im Bus etwas schwierig, was vielleicht an dem lautstarken Hupen unseres Busfahrers liegt, mit dem er die ganze Nacht nicht recht aufhören will (vielleicht muss er sich selbst damit wachhalten?)

Nachdem schlussendlich die (mehr als) 16 Stundn durchgestanden sind, lassen wir uns von einem definitiv deutlich überteuerten Taxi zu unserem Hostel fahren, wo wir halb komatös und ausgehungert darauf warten, unser Zimmer beziehen zu dürfen.



Hoi aus Hoi An


Aber genug zur Reise, und weiter zu Hoi An, wo wir jetzt sind: ein Städtchen in der Mitte von Vietnam, eines der wenigen, das vom Vietnamkrieg verschont geblieben ist und dessen Altsdtadt noch so steht wie vor hundert Jahren, mit gelb gestrichenen Häuserfassaden und einem Fluss, der in der Stadtmitte die Strassen teilt. Abends, wenn die Sonne erst alles in goldenes Licht taucht und schliesslich hinter den Dächern verschwindet, erwacht die Stadt zu neuem Leben. DIe Boote auf dem Fluss beherbergen nebst ihren Passagieren auch bunte Laternen, die sich auf dem bewegten Wasser spiegeln. Kleine Papierkörbchen tragen Kerzen zwischen den Booten und unter der Brücke hindurch. Es sind kleine Lichttupfer und Farbflecke in einem Meer aus schwarzer Tinte, gesäumt von Restaurants, Cafés und Strassenverkaufsständen.



Auch die Strassen und Fassaden sind Leinwand für eine Vielfalt von Laternen, die buntes Licht auf Passanten und Pflanzen werfen. Gleich neben dem Fluss befindet sich ein Markt, bei dem wir immer wieder leckeres Essen finden, und in dessen geschäftigem Treiben wir noch ein, zwei sommerliche Kleidungsstücke ergattern. (Die hätten wir uns auch schneidern lassen können, hätten wir das gewollt - etwa jede zweite Ladenfront preist einen Schneiderladen an. Dafür ist Hoi An auch so berühmt, dass Touristen teilweise dem Hafenstädtchen nur aus dem Grund einen Besuch abstatten, um anschliessend mit einem massgeschneiderten Kleidungsstück weiterzureisen.)




Und in dem ganzen lauten und lebendigen Gewusel dürfen natürlich die Mofas mit all ihren vielfältigen, mal hupenden, mal dösenden, mal kleinen und mal grossen Passagieren nicht fehlen:


(vor allem den Kindersitz finde ich super - als Familie von vier oder fünf Menschen kann es halt sonst schon etwas eng werden... )


Nebel, Passstrassen und Meer


Apropos Motorräder: Ein Highlight während der Tage, die wir in Hoi An verbringenn, ist für mich ein Tagesausflug, bei dem wir auf Motorrädern den Hai Van Pass überqueren. (Auf Motorrädern - aber nicht am fahren, das übernehmen zwei Easy Riders für uns, die uns auf der Rundfahrt mitnehmen und alles organisiert haben. Da wir die Strassen nicht kennen, fühlen wir uns so etwas wohler :) )


Ich kann beim Fahren kaum aufhören zu grinsen. So viel Freude löst es alles in mir aus; die Geschwindigkeit, das Vibrieren des Sitzes, der Wind in meinen Haaren, die Sonne auf meiner Haut. Die Strasse, die wir nach ein bis wei Stunden erreichen, windet sich am Berghang nach oben in engen Kurven. Um uns herum breiten sich Wälder in einem satten Grün aus, und mit den steigenden Höhenmeter tut sich vor uns eine atemberaubende Aussicht auf den abfallenden Berghang und das Meer auf. Ein an den Hang gebautes Café bietet den perfekten Platz für eine Kaffee- oder Saftpause. Und dann geht es noch höher, in RIchtung Nebel, wo kleine Regentropfen der Hitze entgegenwirken, während wir hinein in eine silberweisse Nebeldecke fahren.




Und dann muss ich noch den Ort erwähnen, an dem wir Zmittag gegessen haben: auf zweifelhaft geteerten Dorfstrassen brettern wir um Kurfen, als plötzlich das offene Meer vor uns erscheint, blau und türkis und brausend, mit weissen Schaumkronen, die an den Strand gespült werden.


Auf hölzernen Stegen gehen wir bis ganz nach vorne, wo ein Tisch für uns gedeckt wird. Diese Kombi aus Essen, bei dem uns das Wasser im Mund zusammenläuft, und Aussicht auf das Meer... die ist kaum zu schlagen.



Nach 5 Tagen in Hoi An geht es dann wieder zurück in den Norden, nach Ninh Binh... aber davon ein anderes Mal mehr:) Für jetzt: Merci viu mau fürs Läse!








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