top of page

Die Kalkberge von Ninh Binh

Kleine Voranmerkung: Falls du bei neuen Blogeinträgen via E-Mail benachrichtigt werden willst, kannst du zu "Home" gehen und deine Mailadresse in das Formular auf der Startseite eintragen:)



Ninh Binh


Etwa eine Stunde südlich von Vietnams Hauptstadt Hanoi befindet sich die Stadt Ninh Binh, welche Mia und ich mit einem Nachtzug erreichen (den wir um einiges besser erlebt haben als den Sleeper Bus - allein schon die Absenz von Dauerhupen hat sich als recht förderlich für die Schlafqualität herausgestellt.)

Ninh Binhs Umgebung ist vor allem berühmt für ihre weitläufige Karstlandschaft und die Kalkberge, die zwischen Reisfeldern und einem verzweigten Flusssystem in den Himmel ragen.


Eine der Boottouren, die wir dort unternehmen, führt uns nach Tràng An. Kalkstein-Kliffs steigen senkrecht aus dem Wasser in die Höhe und formen ein Labyrinth aus Seen und Höhlen, durch welches wir mit dem Boot navigieren:


In manchen Höhlen hängen die Decken so tief, dass ich unsere Bootsführerin bewundere, wie sie zwischen dem gezackten Gestein hindurch manövriert, ohne dass jemand von uns unfreiwillig im Wasser landet. (Dort dürfen wir auch eine kurze Pause machen mit Rudern helfen. Wohl genau aus der Befürchtung heraus, das dies sont geschehen würde. Oder vielleicht merkt sie einfach, dass uns bald die Arme abfallen, und wir dann gar keine Hilfe mehr sind?)




Dragon Mountain


An einem Abend wollen wir einen bekannten Aussichtspunkt erklimmen. Wir haben auf den Sonnenuntergang gehofft, der leider von immer dichter werdenden Wolken verschleiert wird - genug zu sehen gibt es trotzdem.

Tausend Treppenstufen winden sich zwischen rauen schwarzen Felsen den

Berg hinauf. Mit jedem Schritt brennen die Beine etwas mehr und wird die Aussicht etwas beeindruckender - Flache Reisfelder, unterbrochen von steilen dunklen

Berghängen, die sich in Linien am Horizont entlangziehen und in der Distanz als blaue, wellenförmige Schemen erscheinen. Fast schwindellerregend hoch sind manche der Felsen, auf denen man ganz oben herumklettern kann.


Oben angekommen brauchen wir etwa eine halbe Stunde, um wieder zu Atem zu kommen, und nehmen uns dann gebührend Zeit, um zehn tausend Fotos zu machen - erwähnenswert sind auch die dutzenden von Selfies, die wir als Erinnerung haben wollten, auf denen der Wind unsere Haare elektroschock-ähnlich in alle Richtungen hat aufstehen lassen.


Etwas später sind Mia und ich so im Gespräch versunken, dass ich kaum merke, wie sich der Aussichtspunkt nach und nach leert. Plötzlich sind wir die Letzten hier oben - und plötzlich ist das Licht vom Himmel verschwunden, ist konzentriert auf helle Fenster und Gebäude, die nun in der Distanz leuchten, ein See aus kleinen goldenen und roten Lichtern. Über Lichtermeere in der Nacht habe ich auf diesem Blog schon ein paar Mal geschrieben - und weil ich sie einfach wirklich atemberaubend finde, werde ich wohl so bald nicht damit aufhören.


Ich kann es nicht lassen, davon noch ein paar Aufnahmen zu machen mit meiner Kamera. Weil ich - wie könnte es anders sein - wieder mein Stativ vergessen habe, wird es einmal mehr eine experimentelle Balancier-Aktion auf einer unebenen Steinmauer (was man wohl an der Schärfe der Fotos auch erkennen kann).




Mit der Handytaschenlampe finden wir dann vorsichtig den Weg nach unten, wo wir uns prompt verlaufen - beziehungsweise irgendwann realisieren, dass wir nun etwa zweimal den gleichen Kreis gelaufen sind, und nicht mehr wirklich eine Ahnung haben, in welche Richtung wir gehen müssen. Verwirrt und müde, aber das innere Auge voll von wunderschlnen Bildern, finden wir irgendwann den Weg zu einem Taxi, das uns zu unserem Hotel bringt.


Nach zwei Nächten in Ninh Binh machen wir uns schliesslich auf nach Hanoi und dann Halong Bay, wo wir die Kalkberg-Szenerie noch einmal aufsaugen dürfen - nur diesmal mitten im Meer.

Die Fotos davon werde ich im nächsten Beitrag hochladen, und weil ich, wie der aufmerksame Leser vieleicht gemerkt hat, so meine Zeit brauche für diese Beiträge, könnte das ein paar Tage, oder noch ein paar mehr, dauern ;)


Bis bald,

Joanna



31 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Wo nachts das Meer leuchtet

Wo nachts das Meer leuchtet

Comentarios


bottom of page